Weihnachtsfeier im KIB
13.12., 15.00 - 18.00 Uhr
KahlbaumTREFF Erzählcafe
10.01.2024, 15.00 - 16.30 Uhr
WerkstattTAG Geschichte im KIB
24.01.2024, 14.00 - 16.00 Uhr
Sprechstunde nach Vereinbarung
Aktuelle Termine 2024
14.2./28.2.
13.3./27.3.
10.-17.4.2024
"KahlbaumTage GörlitZgorzelec - Erbe ist ZUKUNFT ist Erbe"
10.4. Ausstellungseröffnung "Leben und Wirken von Kahlbaum"
Vortrag Prof. Hasinger, DZA
15.4. Gedenkminute
125. Todestag von Kahlbaum
17.4. KahlbaumINFOTag
8.5./22.5.
6.6. Europapicknick der DPFA
12.6./26.6.
10.7./24.7.
14.8./28.8.
11.9./25.9.
9.10./23.10.
13.11./27.11.
11.12.
Mitwirkung bei uns:
Anmeldung per E-Mail mit persönlichen Kontaktdaten und warum man Mitstreiter werden möchte.
Gesprächstermine:
auf Anfrage per E-Mail/ WhatsApp
Aktuelle Presseveröffentlichungen
Die frühere Kahlbaumsche Anstalt wurde bis 2004 als II. Medizinische Klinik genutzt. Nach dem Ausbau des Klinikums an der Girbigsdorfer Straße wurde die II. Med. aufgegeben. Jetzt ist es als möglicher Standort für ein geplantes Großforschungszentrum DZA in der Oberlausitz im Gespräch. Sächsische Zeitung, Red. Görlitz 28.07.2022 Foto © DESY
Bild: Kahlbaumsche Anstalt, Heilstätte Görlitz. Reihe Görlitz auf alten Ansichtskarten. Privatarchiv Thieme
Hermann Andreas Reimer (1825-1906), a doctor born in Berlin, opened the first "Heilanstalt für Epileptische" ('Nursing Home for Epileptics') on August 1st 1855.
The building was in a lonely country area at the foot of the Obermühlberg near Görlitz, 30 km east of Dresden. The house was built around the middle of the 19th century in the Italian Villa style typical of this period. At first, the home was intended to tend to the needs of twelve patients with epilepsy from affluent families. A place in the home cost 30 Friedrichsd'or per year and had to be paid six months in advance. In 1867 Dr Reimer handed the institution over to the German psychiatrist Karl Ludwig Kahlbaum, who ran it until his death in 1899 and built its world-wide reputation.
Deutsches Epilepsiemuseum Kork http://www.epilepsiemuseum.de/english/geschich/goerlitz.html
Wir erhielten Post aus den USA!!
Dear Friends at Kahlbaum Forum Gorlitz,
My name is Vishal Perera, and I am writing a scientific paper on the history of Dr. Kahlbaum and his discovery of catatonia. Do you all have any pictures of Kahlbaum that my team could use for the publication?
Thank you!
Vishal Perera
University of Florida|College of Medicine
MD Candidate|Class of 2024
vishalperera@ufl.edu|515-661-2467
KahlbaumTREFF Erzählcafe
Datum: 10.01.2024, 15.00 - 16.30 Uhr
Ort: KIB
Leitung: Marakanow
Teilnahmebestätigung Ja/Nein
WerkstattTAG Geschichte
im Dr. Kahlbaum Informations- und Begegnungszentrum -KIB-
Datum: 24. Januar, 14.00 - 16.00 Uhr
Ort: KIB
Leitung: Marakanow
Teilnahmebestätigung Ja/Nein
Ab 1.1.2024 erfolgen die Einladungen zum KahlbaumTREFF nur noch über unsere Homepage/aktuelles
(http://www.kahlbaum-forum-goerlitz.de).
(Änderungen vorbehalten)
Kahlbaum-Pädagogium
Gedenktage/-minuten
2024
- 15.04.2024 125. Todestag von Dr. Karl Ludwig Kahlbaum
2025
- 07.05.2025 200. Geburtstag von Dr. Hermann Andreas Reimer
- 10.07.2025 160. Todestag von Wilhelmine Herzlieb
- 01.08.2025 170. Jahrestag der Gründung ehemaliger “Heilanstalt für Epileptische”, - 28.11.2025 155. Geburtstag von Dr. Siegfried Kahlbaum
2028
- 28.12.2028 200. Geburtstag von Dr. Karl Ludwig Kahlbaum
„Die Entwicklung der Psychiatrie in Görlitz unter Dr. Reimer und Dr. Kahlbaum“
Dr. med. Friederike Schlichting, geb. Altenkirch
Auszug aus der Dissertationsschrift zur Erlangung des akademischen Grades Doktor der Medizin, Medizinische Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden, Institut für Geschichte der Medizin, Direktorin Frau Prof. Dr. med. Heidel
Vor Eröffnung der privaten Heilanstalt für Epileptiker 1855 durch Hermann Andreas Reimer gab es in Görlitz und der Umgebung keine spezialisierte Betreuung und Behandlung von Epilepsiekranken. Die Aufnahme von Epileptikern in öffentlichen Irrenanstalten war im Regierungsbezirk Liegnitz, zu dem Görlitz gehörte, sogar verboten. Somit hatte Reimer nachweislich in Deutschland, wenn nicht sogar in Europa, eine der ersten ärztlich geleiteten und spezialisierten Einrichtungen für Epileptiker gegründet. Seinerzeit hatte der Epilepsiekranke eine schlechtere, gesellschaftliche Stellung als der psy-chisch Kranke. Nur wenige Ärzte waren in der Lage, das Krankheitsbild der Epilepsie zu erkennen oder glaubten gar an eine Therapierbarkeit. Reimer hatte es sich nicht nur zur Aufgabe gemacht, Patienten mit Epilepsie zu diagnostizieren, sondern auch Patienten mit diesem Krankheitsbild zu behandeln. Sein Vorgehen verbesserte zugleich die Akzeptanz der Bevölkerung und Ärzte für speziell dieses Krankheitsbild. Er vermutete, dass durch eine frühzeitige Behandlung der Epileptiker der Gehirnabbau reduziert würde, damit ein normales Leben (gesellschaftlich und wirtschaftlich) möglich wäre. Davon würde wiederum auch der Staat wirtschaftlich profitieren, wenn weniger Pflegefälle auf Staatskosten versorgt werden müssten. Mit der Erweiterung seiner Institution im Jahre 1856 zur privaten Heil- und Pflegeanstalt für Gehirn- und Nervenkranke entstand in Görlitz erstmals die Möglichkeit, auch psychisch Kranke speziell zu versorgen und zu behandeln. Im Regierungsbezirk gab es zwar einige wenige staatliche Heil- und Pflegeanstalten, diese waren jedoch weit entfernt von Görlitz und stets überfüllt. Reimer bemühte sich sowohl bei den Epileptikern als auch bei den psychisch Kranken um einen ganzheitlichen Behandlungsansatz. Dieser umfasste nicht nur diätetische Methoden und Bäderkuren, sondern auch verhaltenstherapeutische Ansätze. 1866 stellte Reimer den Nervenarzt und Privatdozenten Karl Ludwig Kahlbaum als ersten Assistenten ein, dem er bereits 1867 seine Anstalt übergab und selbst aber Görlitz verließ. Bereits während Kahlbaums Anstellung an der staatlichen Heil- und Pflegeanstalt Allenberg konzentrierte er sich auf die klinische Beobachtung und Dokumentation der psychiatrischen Patienten, woraus er entgegen der seinerzeit vertretenen Einheitspsychose- eine klinisch-orientierte Klassifikation für psychiatrische Krankheitsbilder zu entwickeln versuchte. Die damit verbundene Differenzierung seiner Patienten nach verschiedenen Erregungs- und Krankheitszuständen sowie nach dem Geschlecht spiegelte sich auch in der deutlichen räumlichen Anstaltserweiterung in Görlitz wider. Mit der klinischen Betrachtungsweise seiner Patienten war nicht nur eine Differenzierung der Patienten, sondern auch die Erstellung neuer Diagnosen und damit auch eine Prognoseabschätzung für die jeweiligen Erkrankungen möglich geworden, die schließlich auch zu einer weiteren Spezialisierung im Fachgebiet Psychiatrie führten. Im Zuge der Spezialisierung entstand nicht nur eine Pflegeabteilung für chronisch Kranke, sondern auch erstmals ein sogenanntes Ärztliches Pädagogium zur speziellen und ganzheitlichen Behandlung psychisch kranker Kinder, Jugendlicher und junger Erwachsener des männlichen Geschlechts. Neben der ärztlichen Therapie erhielten die Kinder und Jugendlichen regelmäßig Unterricht (entsprechend ihrem Ausbildungsstand) oder konnten eine Berufsausbildung beginnen. Die Ausbildung fand zum Teil in anstaltsexternen Betrieben und Schulen statt, wodurch Kahlbaums frühe Bestrebungen eines offenen Fürsorgekonzepts belegt werden können. Auch gab es bereits seit den 1870er Jahren regelmäßig Sprechstundenzeiten im Sinne einer ambulanten Patientenbetreuung. Mit der Eröffnung des offenen Kurhauses in den 1880er Jahren vollzog sich auf dem Kahlbaumschen Anstaltsgelände eine weitere Öffnung der An-staltsgrenzen, weg von der weitverbreiteten Form der der geschlossenen Anstalt. Den leichteren Nervenkranken des offenen Kurhauses war es möglich, an freizeitlichen Aktivitäten außerhalb der Anstaltsgrenzen teilzunehmen und sich frei auf dem Anstaltsgelände zu bewegen. Es ist zu resümieren, dass es Reimer und Kahlbaum zu verdanken ist, dass eine spezialisierte Behandlung von Epi-leptikern und psychisch Kranken der höheren Stände bereits ab 1855 in Görlitz möglich wurde. Beide Ärzte bemühten sich frühzeitig um ein balancierte Arzt-Patienten-Verhältnis im Sinne eines Moral-Management mit zunehmender Distanzweg von Zwangsanwendungen, hin zu einem No-Restraint-System und offenem Fürsorgekonzepts. Während medikamentöse Therapien kaum Anwendungen fanden, konzentrierte sich insbesondere Kahlbaum auf verhaltenstherapeutische Anwendungen, wie die Milieu-, Arbeits-, Kunst- und Musiktherapie, wie sie zum Teil auch heute noch ihren Stellenwert in der Behandlung psychiatrischer Krankheitsbilder haben.
Kahlbaum-Initiative zeigt Ausstellung
Der bekannte Nervenarzt wird darin ebenso gewürdigt wie sein Vorgänger Hermann Reimers. Wer die Schau sehen möchte, sollte sich anmelden.
Von Matthias Klaus
Kahlbaum – bei diesem Namen denken wohl viele Görlitzer an die gleichnamige Allee. Dabei wird der Nervenarzt Karl Ludwig Kahlbaum in manchen Teilen der Welt mehr geschätzt als der Psychiater Sigmund Freud. In Görlitz und auch in Deutschland dagegen droht Kahlbaum in Vergessenheit zu geraten. Dagegen will die Initiative ProKahlbaum etwas tun. Seit etwa einem Jahr gibt es auf dem Gelände auf der Querstraße 10 ein „Kahlbaum-Informations- und Begeg-nungszentrum“. Die Räume der früheren Tagespflege standen zuletzt leer, wurden mit Förderung durch die Stiftung der Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien umgebaut, renoviert und erhielten Mobiliar. Hier treffen sich 12 bis 14 Mitglieder von ProKahlbaum zweimal im Monat. „Gäste und Interessenten sind willkommen“, sagt Teamkoordinator Peter Marakanow. Inzwischen hat die Initiative eine Ausstellung in den Räumen eingerichtet. Bilder, Zeitungsausschnitte von früher und heute, gesammelte Werke. „Einen Teil möchten wir auch in der Regenbogenschule in Zgorzelec zeigen“, sagt Marakanow. Ein Teil der Ausstellung ist Hermann Andreas Reimer gewidmet. Er eröffnete 1855 die erste deutsche Heilanstalt für Epilepsie-Kranke in Görlitz. Von ihm übernahm Kahlbaum die Nervenheilanstalt. Zwischen den beiden Männern soll ein vertrauensvolles, freundschaftliches Verhältnis bestanden haben. Während sich die Kahlbaum-Initiative eher mit der Geschichte beschäftigt, zieht auf dem Gelände das Astrophysik-Großforschungszentrum ein. Berührungspunkte gebe es bisher eher wenige, sagt Peter Marakanow. „Wir beschäftigen uns mit Vergangenheit und Gegenwart, das Großforschungszentrum mit der Zukunft“, sagt er. Die Forscher hätten auch bisher eher wenig Interesse an der Initiative gezeigt, eher am Rande. Wenn es engeren Kontakt geben würde, wäre das natürlich toll, sagt Marakanow. Er schaut inzwischen auf Dinge, die näherliegend sind. Spaziergänge über das Kahlbaum-Gelände, beispielsweise, auf den Wegen, die schon früher von Patienten genutzt wurden. Wer Interesse am Besuch der Ausstellung im Begegnungszentrum habe, könne sich gern melden. Auf der Internetseite der Initiative gibt es die entsprechenden Kontaktdaten.
SZ 10.5.2023
KahlbaumInfoTag
Grußwort von Prof. Dr. Dr. Reinhard J. Boerner
Sehr geehrter Herr Marakanow,
ich danke Ihnen sehr für Ihre Einladung und gratuliere zu diesem schönen und gut durchdachten Programm, das hoffentlich viele Bürger - und nicht nur psychiatrie-geschichtlich Interessierte -
ansprechen wird.
Es ist der kontinuierlichen und unermüdlichen Arbeit Ihrer "Initiative PRO Kahlbaum" zu verdanken, dass Kahlbaum und die historischen Erinnerungsorte seines Wirkens wieder in das Bewußtsein
der Görlitzer Verantwortlichen gerückt sind.
Dies verdient Respekt auch aus der Sicht der Medizin bzw. Psychiatriegeschichte.
Die aktuellen Entwicklungen lassen zudem hoffen, dass die bestehende
Bau-substanz gerettet und denkmalgerecht in eine neue Nutzung überführt wird.
Dass Sie das Programm mit einem Zitat von PD Dr. Reuster überschrieben
haben, ist eine sehr gute Idee, da sich der mir sehr gut bekannte Kollege sehr für die Geschichte unseres Fachs interessiert und engagiert.
Da ich aufgrund der Entfernung meines Wohnorts nicht so ohne Weiteres nach Görlitz reisen kann, möchte ich Ihnen auf diesem Weg einen gelungenen Tag mit vielen Teilnehmern
wünschen.
Mit besten Grüßen
Prof. Dr. Dr. Reinhard J. Boerner
Chefarzt i.R., Univ.- Prof. Dr.med. Dr. scient. pth. Dipl. Psych. Reinhard J. Boerner
Psychiater, Psychologe, Psychotherapeut, Psychotherapiewissenschaftler, Medizinhistoriker,Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Geschichte der Nervenheilkunde, Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt, gegr. 1754
Top-Mediziner Focus- Liste für "Angststörungen" 2012 - 2021
Vorsitzender der Viktor v. Weizsäcker Gesellschaft 2021-2022
website: www.professorboerner.com
„Kahlbaum verbindet!“
Vergangenheit.Gegenwart.Zukunft
Datum: Donnerstag, 13. April 2023
Zeit 10.00 - 17.00 Uhr
Ort: Dr. Kahlbaum Informations- und Begegnungszentrum -KIB- Querstraße 10, 02826 Görlitz
Programm
10.00 Uhr Eröffnung KahlbaumInfoTag anschl. 5 Jahre Initiative PRO Kahlbaum,
Kooperation mit der Initiative Görlitz
10.30 Uhr "Ausstellung Kahlbaum lädt ein! - Leben und Wirken von Dr. Kahlbaum
und Einblicke in die Geschichte der Görlitzer Psychiatrie"
11.15 Uhr "Kahlbaum in Görlitz"
- Warum widmen wir uns Kahlbaum?
11.45 Uhr Orte der Görlitzer Psychiatriegeschichte: ehemalige Kahlbaum´sche
Anstalt/II. Med, Zentralhospital, Psychiatrie Jochmannstr.
13.00 Uhr Führungen/Vortragsspaziergänge
- Ausstellung Kahlbaum lädt ein! Einblicke in die Görlitzer
Psychiatriegeschichte
- Auf Kahlbaums Pfaden im Neißetal/Obermühlberg/Blockhaus/
Frödingstein
- Wandeln im Kahlbaumareal: Wirkungsstätte von Reimer und Kahlbaum
14.00 Uhr Das Deutsche Zentrum Astrophysik (DZA) - Wertschätzen, was ist –
Neues schaffen, das prägt! -
14.30 Uhr Impulse durch Kooperation mit der DPFA Europrymus Zgorzelec
15.00 Uhr Ätherische Öle für die seelische Gesundheit
17.00 Uhr Ende
Informationsmöglichkeiten:
Initiative Görlitz gGmbH, DPFA Europrymus Zgorzelec, Gesundheitspraxis Siegler, Kahlbaum-Areal, Eigentümer Reficon AG Hamburg, DZA Deutsches Zentrum Astrophysik
(Änderungen vorbehalten)
Kahlbaumgelände lud zum Tag des Offenen Denkmals
Am Tag des offenen Denkmals öffnete das Gelände der ehemaligen Kahlbaumschen Nervenheilanstalt / II. Med seine Tore für Besucher. Landrat Dr. Stephan Meyer eröffnete offiziell die Ausstellung des Gesundheitsamtes Dr. Karl Ludwig Kahlbaum und die Görlitzer Psychiatriegeschichte. Unter dem Motto "Vom Universum in die Lausitz" gab anschließend Prof. Christian Stegmann, Mitantragsteller für das Deutsche Zentrum für Astrophysik Impulse.
Initiative sucht Dokumente zur Geschichte der II. Med
Um die Geschichte der ehemaligen II. Medizinischen Klinik in Görlitz zu schreiben, sucht die Initiative Pro Kahlbaum nach Zeitzeugen. Die Initiative vereint Görlitzer, die an der Aufarbeitung der
Kultur- und Sozialgeschichte der Psychiatrie, der Kahlbaumschen Anstalt und des Mediziners Dr. Kahlbaum arbeiten. „Wir wollen die Kultur- und Sozialgeschichte der Psychiatrie und Kahlbaum
Görlitzern und Interessierten im Dr. Kahlbaum Informations- und Begegnungszentrum näherbringen“, heißt es in einer Presseerklärung der Initiative. Das Begegnungszentrum war erst im Juni dieses
Jahres in der Querstraße eröffnet worden.
Am Ende soll eine Publikation entstehen mit gesammelten Erinnerungen, die einer breiten Öffentlichkeit die Geschichte dieser besonderen Einrichtung für das Görlitzer Gesundheitswesen zugänglich
macht.
Dazu sucht die Initiative Dokumente und Zeitzeugen, die in der ehemaligen II.Medizinischen Klinik zu DDR-Zeiten oder später gearbeitet haben. Vor allem Fotos, Anekdoten aus dem Arbeitsalltag und
Beschreibungen über die Tätigkeit sind von großem Interesse. Wer zu diesem Projekt etwas beitragen kann, wird gebeten, sich in dem Begegnungszentrum, Querstraße 10, zu melden oder per E-Mail
Kontakt mit der Initiative aufzunehmen.
E-Mail-Adresse: info@kahlbaum-forum-goerlitz.de
Dr. Kahlbaum Informations- und Begegnungszentrum eröffnet
Das neu entstandende Zentrum auf der Querstrasse ist ein Ort der als Ausgangspunkt für Führungen aber auch Treffpunkt der im Netzwerk beteiligten Akteure und InteressentInnen. Die Räumlichkeiten finden sich in der Querstraße 10. Diese stellen in Bezug auf das Projekt einen historischen Wert dar, da sie als ehemalige Ärztevillen der Kahlbaumschen Nervenklinik Teil des bauhistorischen Gedenkens an Dr. Kahlbaum darstellen. Zudem befinden sich in diesem wie auch im Nebengebäude Wohneinrichtungen für psychisch erkrankte Menschen des Projektträgers. Wie das gesamte Projekt symbolisiert der Ort das Zusammenspiel aus Gedenken an die Vergangenheit, das Gestalten der Gegenwart und den Blick in die Zukunft. [KIB] Kahlbaum Informations- und Begegnungszentrum
Angebote der Initiative PRO Kahlbaum
Geführte Erzähl-Rundgänge:
Kahlbaum-Areal - Dem Leben und Wirken von Reimer und Kahlbaum auf der Spur | Auf Kahlbaums Spuren - Rundweg Obermühle-Neißetal-Obermühlberg-Blockhaus-Frödingweg
"Karl Ludwig Kahlbaum. Als Psychiater war er seiner Zeit voraus"
Dr. med. Jürgen Wenske, Görlitz Quelle:
Ärzteblatt Sachsen
07/2021,
S. 36-38
Der Historiker Karl Mendelssohn Bartholdy (1838-1897) war in der Klinik des Dr. Kahlbaum Patient.
Karl Mendelssohn, der älteste Sohn von Felix Mendels-sohn-Bartholdy, fühlte sich der bürgerlichen Revolution verpflichtet. Elke Renate Steiner lässt
seinen jüngeren und scheinbar erfolgreicheren Bruder, Paul Mendelssohn, in Rückblenden von Karls bewegtem Leben erzählen. Darunter auch die Begebenheiten als Patient in Görlitz in der
Kahlbaumklinik, die damals zu den fortschrittlichsten psychiatrischen Einrichtungen Deutschlands gehörte.
Die anderen Mendelssohns: Karl Mendelssohn Bartholdy von Elke Renate Steiner /
Steinercomix.de, erschienen 2015.
Der Begriff der Katatonie ist eng mit dem der Schizophrenie verknüpft, seitdem Kraepelin (1899) die von Kahlbaum (1874) als Katatonie oder »Span-nungsirresein« beschriebene Krankheitsentităt - neben der von Hecker (1871) beschriebenen Hebephrenie und der Dementia paranoides - zu einer der Subtypen der Dementia praecox gemacht hatte und diese Zuordnung auch von Bleuler (1911) bei dessen Rekonzeptualisierung der Dementia praecox unter der neuen Bezeichnung »Schizophrenie« (Spaltungsirresein) übernommen worden war. Mit dem Begriff der Katatonie verbinden sich seitdem eine Reihe ungeloster Probleme, die sowohl in nosologischer wie in ătiologischer Hinsicht zu den schwierigsten der Psychiatrie zăhlen.
In: Jahn T. (2004) Katatonie — 130 Jahre
nach Karl Ludwig Kahlbaum.
In: Jahn T. (eds) Bewegungsstörungen bei Psychischen Erkrankungen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-18533-5_1
Das heute gültige Schizophreniekonzept geht in seinem Ursprung und in Bezug auf die wesentlichen Definitionskriterien auf Kraepelin zurück, der wiederum die entscheidenden Anstöße für sein auf
die Entdeckung und Formulierung klinischer Krankheitseinheiten ausgerichtetes psychiatrisches Denken von Kahlbaum erhielt. Karl Ludwig Kahlbaum lebte und wirkte von 1866 bis zu seinem Tode 1899
in Görlitz. Sein fachliches Forum hatte er im Verein ostdeutscher Irrenärzte. Ungeachtet seiner Bedeutung für die Entwicklung der Psychiatrie des 20. Jahrhunderts gehört Kahlbaum zu den
vernachlässigten Figuren der Psychiatrie-geschichte. Kahlbaum ist der Schöpfer der psychiatrischen Krankheitslehre und in seinem Denken wurzelt auch unser heutiger Schizophreniebegriff, der von
Kraepelin mit der Bezeichnung „Dementia praecox“1899, dem Jahr von Kahlbaums Tod, aus der Taufe gehoben wurde.
In: Von der Katatonie und Hebephrenie zur Dementia praecox — Kahlbaums Beitrag zur Entwicklung des modernen Schizophreniekonzepts.
Universitätskolloquien zur Schizophrenie, S. 267-273. Autoren: P. Bräunig, S. Peter (2003)
Artikel von Harms und Thieme würdigen Kahlbaum als Pionier der Kinder- und Jugendpsychiatrie bzw. sein Wirken als Psychiater in seiner Görlitzer Anstalt; Katzenstein analysiert seinen Beitrag zur
Entwicklung der Psychiatrie als Theorem. Vorliegende Arbeit versteht sich dazu als Ergänzung. Sie widmet sich dem bisher kaum beachteten Lebensabschnitt vor der allgemeinen Beachtung als
Therapeut und Wissenschaftler. Dabei kann sie, vor allem anhand der Untersuchung seiner Studien in Leipzig, Mutmaßungen bestätigen, daß sich Kahlbaum erst relativ spät für psychiatrische Themen
interessierte. Weiterhin zeichnet sie die Diskussion um seine wissenschaftliche Hauptleistung, seine Nosologie von 1863, nach und erhärtet den Fakt, daß deren Autor erst Jahrzehnte später auf
diesem Felde Anerkennung erfuhr.
In: Karl Ludwig Kahlbaum - Leben und Werk bis zur Zeit seines Bekanntwerdens. Ein
Beitrag aus Anlaß der 100. Wiederkehr seines Todestages am 15. April 1999 von H. Steinberg. Fortschritte der Neurologie - Psychiatrie, Ausgabe 67 (8), S. 367-372. Georg Thieme Verlag KG (1999)
Museen, Einrichtungen, Psychiatrie und Projekte
PSYCHIATRIE IN SACHSEN - DAS JAHR 1990
psychiatrie-in-sachsen-1990.psychiatriemuseum.de/
Sächsisches Psychiatriemuseum
http://www.psychiatriemuseum.de
Gedenkstätte Großschweidnitz
https://gedenkstaette-grossschweidnitz.org
Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein
www.stsg.de/main/pirna/ueberblick/
Psychiatrienetz
www.psychiatrie.de"